Bericht | Gedenken 17. April

Auf Anregung der Friedhofsverwalterin der Annenfriedhöfe Dresden >> Lara Schink waren am Nachmittag des 17. April 2023 Akteurinnen und Akteure der Löbtauer Runde und des Löbtop e.V. zum Gedenken an die Opfer des letzten Bombenangriffs des 2. Weltkriegs auf Dresden auf dem Neuen Annenfriedhof an der Kesselsdorfer Straße zusammengekommen.

Nach einer großen Gedenkveranstaltung im Jahr 2015, auf der uns damals besonders das Verlesen der Namen von Familien und Kindern sehr nahe gegangen war, aber auch die Tatsache, dass so viele Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene noch im April 1945 ihr Leben weit ab ihrer Heimat verloren hatten, haben wir auch dieses Jahr diesen Tag für ein Gedenken genutzt.

Lara Schink las den berührenden Brief eines Soldaten an seine Liebsten zu Hause vor. Förmliche “offizielle” Veranstaltungen mit “großen” Reden und schönen Grabkränzen können solche Zeugnisse oder auch persönliche Erinnerungen von Hinterbliebenen nicht ersetzen. Diese Art des Gedenkens muss auch in Zukunft weiter geführt werden, denn der Wunsch nach einer friedlichen Welt ist bis heute immer noch unerfüllt.

Gemeinsam pflanzten wir jungen Efeu, Symbol für die Hoffnung auf Auferstehung. Danach besuchten wir auch die Grabanlage für polnische und tschechische Zwangsarbeiter und das Grab des Dresdner Komponisten und künstlerischen Direktors des Dresdner Konservatoriums Paul Büttner >>. Mit Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde Büttner aufgrund seiner Ehe mit einer Jüdin all seiner Ämter enthoben. In Armut verstarb er noch vor Kriegsende 1943 in Dresden. Seine Frau Eva – Publizistin, Kunst- und Musikkritikerin sowie Politikerin – überlebte das NS-Regime nur dank der Hilfe von Freunden, die sie in Kamenz verstecken konnten.

Text: Angela Bösche | Fotos: Marlis Goethe

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17. April 1945 | aus wikipedia.de >>

Die 8th Air Force der USA AF flog mit 572 (590) B-17 und Hunderten P-51 einen letzten Großangriff auf Dresden – dieses Mal als Primärziel. Von 13:48 bis 15:12 Uhr warfen sie als „Teppiche“ 1.385 Tonnen Sprengbomben und 150 Tonnen Brandbomben ab. […] Erst mit diesem Angriff wurde der militärisch und zivil wichtige Bahnverkehr durch Dresden wirksam unterbrochen. Trefferschwerpunkte waren der Rangierbahnhof Friedrichstadt, der Elbhafenbahnhof Pieschen, der Güterbahnhof Altstadt, der Hauptbahnhof, der Neustädter Bahnhof, Löbtau, Plauen und Übigau. In den Wohngebieten wurden auch die Stadtkrankenhäuser Löbtau und Friedrichstadt getroffen. […] Mindestens 450 Tote werden angegeben. […]

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