Bericht | Stadtteilfest

Am 1. Juli 2023 bestand zum zweiten Mal im Rathauspark Tharandter Straße 1 oberhalb der Weißeritz und im Gelände des Kinder- und Jugendhauses T3 Gelegenheit, gemeinsam als Bürgerinnen und Bürger zu feiern. Gastgeber waren der Kulturverein Löbtop e.V., verschiedene Akteure der Löbtauer Runde sowie der Verein Willkommen in Löbtau.

Ein bunter Mix schöner Angebote luden zum Stöbern, Spielen, Informieren und Mitmachen ein. Kaffee, Kuchen, Getränke und exotische Leckereien boten Gaumenkitzel und für Kinder gab es reichlich Sport und Spiel. Dieses Stadtteilfest war wieder ein wunderbares Miteinander.

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Es würde einer dieser ganz heißen Tage werden. Die Sonne flimmerte bereits hoch über Löbtau, als die ersten freiwilligen Helferinnen und Helfer Tische, Bänke, Liegestühle, Kisten, Kabelrollen, Lautsprecherboxen, Stative und anderes mehr aus den Autos und von Fahrradgepäckträgern luden. Ein bisschen ähnelte die Szene einer lustigen Wanderbaustelle. Bunte Wimpelketten und farbenfrohe Werbebanner verschiedenster Initiativen und Akteure Löbtaus verrieten bereits langsam Vorbeifahrenden den Anlass dieses Treibens. Ein bisschen Verkehrsberuhigung war der Effekt. Neugierige Blicke. Zögerndes Nachfragen von Passanten. Dass ein kultureller Höhepunkt, ein Fest vorbereitet wurde, war kaum zu übersehen. Inzwischen konnte man auch thematische  Inseln erkennen: Kindertreff Moosmutzelhaus hier, Willkommen in Löbtau da, der Kulturverein Löbtop, eine Bühne, oberhalb der Weißeritz ein schattiger Platz für Schachbegeisterte, Schülernachhilfe Die Checker, ein großes Kuchenbuffet im Gelände des Kinder- und Jugendhauses T3 nebenan, das Molli-Wohnprojekt, PlatzDa, Arbeiterwohlfahrt, Eine-Welt-Laden Quilombo, ein Stand der Fahrradwerkstatt und anderes mehr. Gegen Mittag wehten erste Soundfetzen von der kleinen Bühne her über das Gelände. Eine Bühnenüberdachung bot in recht pragmatischer wie sicherer Bauart notwendigen Schatten denen, die während des Festes musikalisch die richtige Stimmung schaffen wollten. Leckerer Kuchen und süße Knabbereien wurden von Mitgliedern der drei ortsansässigen Kirchengemeinden im wahrsten Sinne des Wortes herangeschleppt, und ebenso Feines von Frauen aus dem Iran und Afghanistan. Fleißige Helferinnen und Helfer des Westhangmobils, vom Annengarten/Artenreich und das Technikteam um Markus arbeiteten diskret im Hintergrund.

Endlich: Rainer Leschhorn vom Löbtop e.V. konnte kurz nach 14 Uhr das zweite Fest an dieser Stelle eröffnen. Er durfte das guten Gewissens tun, denn auf dem Gelände waren inzwischen Eltern mit Kindern ebenso wie viele Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen eingetrudelt. Schlendern, Wiedersehen, lockere Gespräche, neugierig hier und da mal schauen, malen, basteln, spielen, sich informieren, Bälle in die große Kuh werfen, Limo schlürfen, rätseln, kosten … immer mehr Menschen strömten heran. Auf der Bühne gaben die Jungs von The Crafters ihr rockiges Debüt. Die kleine Schülerband lässt sich von den 60ern und 70ern inspirieren. Leise kurze Windböen von der Weißeritz her sorgten ab und zu für etwas frische Luft in der sonst bleiernen Hitze des Nachmittags. Keins der Zeltdächer zwischen den noch schüchternen, erst vor drei Jahren gepflanzten Bäumchen stand verwaist. Überall reges Treiben. DJ Johann schob als nächstes sanfte Sounds aus seinen Reglern in das muntere Getümmel. Später dann ein Höhepunkt der anderen Art: die Calisthenics, eine Truppe kräftiger Kerle. Die Edelstahlkonstruktionen im schön angelegten Spiel- und Sportbereich des Platzes boten für die folgenden Angebote beste Bedingungen, denn … jeder konnte mitmachen. Liegestütze, Sprünge, Klimmzüge, Stützen, Handstand … alles nicht jedermanns Ding. Trotzdem waren vor allem die Kinder ganz bei der Sache. Strahlende Augen, energisches Stemmen der eigenen Arme. Po runter! Und auch mancher Erwachsene konnte angesichts von Kraft, Koordinationsfähigkeit und Geschmeidigkeit der Akteure sein Staunen nur schwer verbergen. Feines Muskelspiel.

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Die Zeit verflog unbemerkt. Armin und Soos starteten am späteren Nachmittag mit Hip-Hop und Rap, um die Gäste des Festes vom Sport zurück zur Bühne zu locken. Tiefgründige, ernste und teils kritische Texte im Spiel mit dem typischen Staccato des Rhythmus fanden begeisterte Zuhörer.

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Es sollte ein schöner Tag werden, ein entspanntes Fest im Quartier. Das schien jedenfalls gut zu gelingen. Löbtau ist ein bunter Ort. Und das Miteinander kann trotz aller Verschiedenheiten der Menschen sehr entspannt sein. Man muss es wollen, dabei sein, sich aktiv beteiligen. Die kleinen und größeren Besucherinnnen und Besucher sind lange geblieben.

Gegen Abend begann das Aufräumen, Einpacken, Zurückbauen, Abtransportieren. Nebenher noch der eine oder andere Tausch von Telefonnummern, Schulterklopfen, Lachen, Vorfreude auf ein Wiedersehen. Zuletzt ein Kontrollgang über das verlassene Festgelände: Alles sauber!

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Den vielen Freiwilligen hat das Fest jedenfalls Freude bereitet. Danke allen, die wertvolle Freizeit geopfert, die Hitze nicht gescheut und mit viel Kreativität und Elan das Fest ausgerichtet haben! Ein besonderer Dank an Marlis Goethe vom Löbtop e.V., die die Fäden in der Hand hatte. Dank allen Gästen des Festes, die so gut gelaunt gekommen waren! So kann Löbtau bald mal wieder. Fazit: Es war ein wirklich ganz heißer, ein wunderbarer Tag.

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Text: Lars Uhlmann
Fotos: Marlis Goethe und Jan Minnack

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