Der Termin rückt bedrohlich näher. Noch ist Zeit, aber …
M: Dafür ist unser Stadtteilladen zu klein ! Da kriegen wir ja gar kein Publikum mehr rein … S: Könnte man es nicht im Garten der Emil-Ueberall-Straße 6 machen? Dort gibt es doch auch ein leeres Nebengebäude als Regenvariante und zum Einsingen des Chores? … M: Au fein! Aber du bist für alles verantwortlich. Ich sage der Diakonie und dem Treff Emil Bescheid … S: Ok. Erstmal putzen, der ehemalige Spendenraum von 2016 wurde schon seit 2019 nicht mehr genutzt …
Zwei Tage später …
S: Manno, bin ich fertig! Aber so könnte man die Räume anbieten … S: Wir brauchen Musiker für das Vorprogramm! Kennt jemand jemanden? … R: Ja, ich. Er spielt Schifferklavier und singt auch und mag Volkslieder und ist überhaupt ein ganz toller Kerl! … S: Au fein! Soll kommen …
B zu S: Könntest du jetzt bitte mal aufhören, jede freie Minute zur Vorbereitung des Frühlingsfestes zu nutzen? Ich bin auch noch da und unser Garten und unsere Wohnung und deine Arbeit! … S: Gut, dass du es erwähnst! Könntest du bitte den Großeinkauf machen: 50 Bratwürste, 50 Brötchen, einen Kasten Bier, 25 Blumen für den Chor, sechs Flaschen Rotwein, sechs Flaschen Weißwein und Grillkohle. Außerdem müssen wir noch ein schickes Plakat entwerfen, vervielfältigen und ringsum an den Haustüren der Nachbarhäuser aufhängen. Natürlich auch eine Anzeige bei nebenan.de schalten und einen Aushang in die Bücherzelle BüZe kleben! …
B tappst los, leicht grummelig …
R: Zum Aufbau des Pavillons und der Stühle kommen M und ich eher … S: Au fein! … L: Wir kommen auch eher, B und ich, zum Grillen und um die Veggi-Brote zu streichen … S: Au fein! …
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26. April 2023. Der große Tag. Ein Mittwoch. Der Garten ist geschmückt, bestuhlt und die Sonne gibt sich Mühe. Unser Musiker trifft ein, ist gut gelaunt und spielt sich warm. Der Chor trifft ein, lachend und schwatzend und singt sich warm. R und B treffen ein und arbeiten sich auch warm. L und B treffen ein, starten den Grill und schmieren leckere Brote. M trifft ein und zündet für das Stockbrotbacken schon mal das Feuer an …
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Guuut: 13° C sind jetzt nicht die Menge, aber wir haben Sitzkissen. Gäste tauchen auf, neugierig, gespannt. Guuut: 30 Leute sind jetzt nicht die Menge, es gibt Luft nach oben. Der Musiker tritt auf, das Publikum darf mitsingen und tut es. Der Chor tritt auf. Große Begeisterung, weil großes Potenzial …
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Es werden allerlei Getränke und fast alle Bratwürste verputzt, viele Schnittchen, gespendeter Eierlikör und eine Menge Stockbrotteig. Das Publikum ist spendenfreudig. Das entlastet unsere Vereinskasse. Bei guten Gesprächen an der wärmenden Feuerschale wird der Abend zur Nacht. Ein wirklich gelungenes Fest. Vielleicht war es die Generalprobe für nächstes Jahr …
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Zwei Tage später …
S: Manno, bin ich fertig! Immer noch. Aber so könnte man den Garten wieder nutzen und gemeinsam feiern …
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Mitwirkende: Vereinsmitglieder des Löbtop e.V. | Mitglieder des Treffs Emil der Diakonie | der Chor Singt Pauli aus dem Hechtviertel unter Leitung von Clemens Weichardt | der Musiker Berndt Meyer aus dem Fundus der Theaterruine Sankt Pauli
Text: Susanne Uhlig
Fotos: Berthold Uhlig und Lars Uhlmann
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